Neue Studie: Saatgutquelle entscheidend für erfolgreiche Grünlandrenaturierung

27. Februar 2023

Eine Meta-Analyse des HoloSem-Forschungsleiters Daniel Slodowicz hat gezeigt, dass die Saatgutquelle bei der Wiederherstellung von artenreichem Grünland eine wichtige Rolle spielt. Unterschiedliche Intensitäten der Bodenbearbeitung oder verschiedene Ansaatmethoden (in Form von Mahd- oder Saatgut) spielen dagegen keine Rolle für die sich entwickelnde Pflanzen- und Tiervielfalt.

Die Meta-Analyse wurde unter Beteiligung eines internationalen Teams von Forschenden der Universität Bern, CABI (Delémont), des Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und des IMBE (Institut Méditerranéen de Biodiversité et d’Ecologie marine et continentale) durchgeführt. Ziel war es, den aktuellen Stand der Forschung im relativ jungen Fachgebiet der Grünlandrenaturierung zu beschreiben sowie anhand von bestehenden Forschungsarbeiten zu ermitteln, welche Faktoren einen Einfluss auf eine erfolgreiche Grünlandrenaturierung haben.

Die Autoren konnten zeigen, dass die Saatgutquelle wesentliche Auswirkungen auf den Erfolg einer Wiederherstellung von artenreichem Grünland hat. Saatgut von artenreichen Spenderwiesen, welches idealerweise mit zusätzliche Arten ergänzt wird, hat sich langfristig am positivsten auf die Artenvielfalt ausgewirkt. Wenn hingegen kommerzielles Handelssaatgut als einzige Saatgutquelle eingesetzt wurde, konnte langfristig kein positiver Effekt auf die Biodiversität festgestelt werden. Die Saatbettvorbereitung vor der Ansaat (mit Pflug oder Egge) wie die Ansaatmethode (in Form von Mahd- oder Saatgut) haben langfristig keine Auswirkung auf die Pflanzenvielfalt gezeigt.

Der vollständige Artikel, der in der Fachzeitschrift „Ecological Solutions and Evidence“ veröffentlicht wurde, kann hier abgerufen werden: Artikel-Link, auf Englisch